Hermann Müller war ein deutscher Politiker und vom 27. März 1920 bis zum 21. Juni 1920 sowie erneut vom 28. Juni 1928 bis zum 27. März 1930 Reichskanzler der Weimarer Republik.
Er wurde am 18. Mai 1876 in Mannheim geboren und entstammte einer Familie von Handwerkern. Nach seinem Abitur studierte Müller Rechtswissenschaften in Berlin und Heidelberg. Er schloss sein Studium 1900 ab und wurde Rechtsanwalt.
Müller trat 1895 in die SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) ein und nahm aktiv an der politischen Arbeit teil. 1911 wurde er in den Reichstag gewählt und gehörte ab 1918 dem Rat der Volksbeauftragten an. In dieser Funktion war er an der Ausrufung der Weimarer Republik beteiligt.
Als Reichskanzler setzte sich Müller für die Stabilisierung der Weimarer Republik und die Verbesserung der sozialen Lage der Arbeiter ein. Eine seiner wichtigsten politischen Entscheidungen war die Ratifizierung des Versailler Vertrags, der den Frieden nach dem Ersten Weltkrieg regelte.
Müller konnte jedoch keine stabilen Parteimehrheiten sicherstellen und sah sich mit dem Aufstieg extremistischer politischer Kräfte konfrontiert, insbesondere der NSDAP unter Adolf Hitler. 1930 trat er als Reichskanzler zurück und zog sich aus der politischen Arena zurück.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zog sich Müller ins Privatleben zurück und betätigte sich als Rechtsanwalt. Er wurde mehrmals von den Nationalsozialisten inhaftiert und starb schließlich am 20. März 1931 in Berlin.
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